Investition in sichere Trinkwasserversorgung

Hauptleitungen in Paul-Ehrlich-Straße werden erneuert

Nicht nur das Wachstum von Langen und Egelsbach erhöht den Trinkwasserbedarf, auch die in den vergangenen Jahren vermehrt auftretenden heißen Sommer bringen die Trinkwasserförderung und -verteilung an ihre Grenzen. Doch die Stadtwerke Langen steuern bereits seit Längerem gegen und unternehmen große Anstrengungen, um die Sicherheit der Trinkwasserversorgung in ihrem Versorgungsgebiet zu gewährleisten. Viele Maßnahmen finden unbeachtet von der Öffentlichkeit statt. Nicht so die jetzt startende Erneuerung der beiden Hauptversorgungsleitungen vom Wasserwerk West, die unter der Paul-Ehrlich-Straße verlaufen. 

Die aktuell benötigten etwa 2,8 Millionen Kubikmeter Trinkwasser (2,8 Milliarden Liter) pro Jahr beziehen die Stadtwerke Langen zu einem Teil vom Zweckverband Wasserversorgung Stadt und Kreis Offenbach (ZWO) und zum anderen Teil aus eigenen Brunnen oder Quellen (rund 1,7 Millionen Kubikmeter). Im Langener Wald gibt es neun Brunnen, die bis zu 130 Meter tief sind. Aus ihnen wird das sogenannte Rohwasser entnommen, das anschließend aufbereitet und in Behältern gespeichert wird. Netzleitungen mit einer Gesamtlänge von 180 Kilometern in Langen und Egelsbach bringen das Trinkwasser zu den Verbrauchern.

In den heißen Sommermonaten der vergangenen Jahre mit enorm hohen Trinkwasserverbräuchen kam die Eigenförderung zeitweise an ihre Grenzen. Tageweise gab es Spitzenverbräuche mit Trinkwasserentnahmen, an denen die Versorgung nur mittels gut gefüllter Trinkwasserbehälter an den Wasserwerken aufrechterhalten werden konnte.

Die Bedarfsprognosen für Langen und Egelsbach bis zum Jahre 2030 wurden bereits in 2018 auf insgesamt 2,9 Millionen Kubikmeter pro Jahr beziffert. Davon wollen die Stadtwerke zukünftig bis zu 2,4 Millionen selbst fördern. Der Antrag beim Regierungspräsidium Darmstadt ist gestellt. Allerdings müssen dazu auch die Anlage und das Netz entsprechend ertüchtigt werden.

Die geplanten Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen in der Wassergewinnung sind also nicht nur zur Deckung der Spitzenverbräuche an heißen Tagen erforderlich, sondern auch eine Investition in die Zukunft, um dem wachsenden Trinkwasserbedarf im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Langen Rechnung zu tragen. Die Brunnen, Rohwasserleitungen sowie das Wasserwerk West müssen den Folgen des Klimawandels und vor allem dem Bevölkerungszuwachs in Langen und Egelsbach gewachsen sein.

Ein wesentlicher Baustein dabei ist, die Hauptleitungen aus dem Wasserwerk West ins Versorgungsgebiet einem „Upgrade“ zu unterziehen. Die beiden in der Paul-Ehrlich-Straße im Wirtschaftszentrum Neurott liegenden Stahlgussleitungen aus den 1970er Jahren mit einer Gesamtlänge von insgesamt 1,6 Kilometern werden gegen neue Kunststoffleitungen mit größerem Durchmesser ausgetauscht. Im Rahmen der Bauarbeiten werden auch noch abschnittsweise 120 Meter Gasmitteldruck- und 260 Meter Fernwärmeleitungen mitverlegt.

Das ganze Projekt zwischen dem Waldrand und dem Kreisel an der Robert-Bosch-Straße wird abschnittsweise das ganze Jahr laufen und Kosten von insgesamt zwei Millionen Euro verursachen. Baubeginn wird am Dienstag, 2. April, sein. Abgeschlossen sein sollen die Arbeiten nach augenblicklichem Zeitplan im November. Behinderungen der Anlieger und des Fahrzeugverkehrs sind nicht zu vermeiden, zeitweise wird eine Verkehrsregulierung mit Bedarfsampel erforderlich sein. Auch kurze Unterbrechungen der Wasserversorgung der Gebäude entlang der Paul-Ehrlich-Straße sind möglich.

„Um die Trinkwassersicherheit zu gewährleisten, wollen wir einerseits das Bewusstsein fürs Wassersparen stärken, andererseits investieren wir viel Geld in die Ertüchtigung unserer Anlagen und Netze“, betont Stadtwerke-Geschäftsführer Uwe Linder. „Wir sind zuversichtlich, dass wir damit für die kommenden Jahre auf der sicheren Seite sind.“

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