Ende der Tristesse rückt näher

Planung für Oberlindens Mitte kommt gut voran

Grünfläche, Kindertagesstätte und Wohnhäuser statt eines leerstehenden und maroden Einkaufszentrums: So soll die Zukunft des einstigen Stadtteilzentrums von Oberlinden aussehen. Die Pläne dafür kommen gut voran. Der Magistrat empfiehlt der Stadtverordnetenversammlung nun, den Bebauungsplanentwurf für den nördlichen Bereich des Geländes zu beschließen und ihn öffentlich auszulegen. Zudem soll auch für den südlichen Teil ein Bebauungsplan aufgestellt werden.

Lange Zeit hatten Stadtverwaltung und Stadtverordnetenversammlung eine Wiederbelebung des Einkaufszentrums, das nach der endgültigen Schließung des Supermarktes 2010 nach und nach verfiel, angestrebt. Dies mündete 2016 in den Bebauungsplan 17.I.1 „Wohngebiet Oberlinden – Stadtteilzentrum“. Doch trotz eines parallel dazu mit dem damaligen Besitzer abgeschlossenen städtebaulichen Vertrags blieb es bei ambitionierten Plänen. Umgesetzt wurden sie nicht.

Nachdem die Immobilien mittlerweile die Eigentümer gewechselt haben, kam vergangenes Jahr neuer Schwung in die Bestrebungen zur Beseitigung des wenig ansehnlichen Zustands. Allerdings ohne das Ansinnen, dort weiterhin Ladengeschäfte und Gastronomie anzusiedeln. Veränderte Einkaufgewohnheiten haben dazu geführt, dass es keine Nachfrage nach derartigen Einzelhandelsflächen an diesem Standort gibt.

Für das Konzept einer zentralen Grünfläche, umrahmt von 16 Reihenhäusern in Nachbarschaft eines drei- bis viergeschossigen Wohnhauses mit Kindertagesstätte im Erdgeschoss im nördlichen Teil des Areals beschloss die Stadtverordnetenversammlung im vergangenen Juli die Aufstellung eines Bebauungsplans mit der Nummer 17.I.2 – „Wohngebiet Oberlinden – Zwischen Anemonen- und Farnweg“. Für diesen soll nun aufgrund entsprechender Anregungen aus der Bürgerschaft der Geltungsbereich geringfügig erweitert werden. Mit aufgenommen wird die Wegeparzelle des verlängerten Anemonenwegs als „Wohnweg“, für den eine Verbreiterung vorgesehen ist.

Eine weitere Änderung im Bebauungsplanentwurf aufgrund einer Anregung von Bürgern betrifft die geplante Tiefgarage: Sie soll eine getrennte Zu- und Abfahrt erhalten. Einfahren sollen die Autos vom Farnweg aus, ausfahren dann auf den Anemonenweg. In der Tiefgarage werden neben den für die Neubauten vorgeschriebenen Stellplätzen auch 15 zusätzliche für Nachbarn entstehen.

Auch für den südlichen Bereich des früheren Einkaufszentrums gibt es mittlerweile konkretere Vorstellungen der Eigentümer. Dort soll zum einen das vorhandene Wohnhochhaus in seinem Bestand gesichert, zum anderen ebenfalls weitere Wohnbebauung ermöglicht werden. Die genaue Ausgestaltung wird im weiteren Verfahren erarbeitet. Dazu empfiehlt der Magistrat die Aufstellung eines Bebauungsplans 17.I.3 „Wohngebiet Oberlinden – Zwischen Anemonen- und Farnweg – Teilbereich Süd“. Er soll im beschleunigten Verfahren vorangebracht werden, da er der Wiedernutzung von ungenutzten Flächen dient, im bebauten Innenbereich liegt und voraussichtlich keine erheblichen Umweltauswirkungen hat.

Beide Pläne zusammen decken dann den gesamten Geltungsbereich des früheren Plans 17.I.1 und somit das gesamte frühere Einkaufszentrum ab. „Unser Bestreben ist es, Oberlindens Mitte endlich wieder in einen vorzeigbaren Zustand zu versetzen“, sagt Bürgermeister Jan Werner. „Gleichzeitig wollen wir den Charakter der Siedlung erhalten, die vor mehr als 60 Jahren komplett am Reißbrett geplant wurde und dadurch bis heute ein einheitliches Erscheinungsbild vorweist.“

Mit den beiden Bebauungsplänen befasst sich der Ausschuss für Umwelt, Bau und Verkehr am Mittwoch, 1. Februar. Endgültig über die Anträge des Magistrats abgestimmt wird am Donnerstag, 23. Februar. Beide Sitzungen beginnen um 20 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses.

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