Tasteninstrumente
Das Klavier
Das Klavier zu erlernen eignet sich besonders für einen frühen Anfang. Bereits mit fünf bis sechs Jahren können Kinder beginnen, die Welt des Klaviers zu erforschen. Mit der Vielzahl von Tönen können sie schon nach den ersten Stunden kleine Stückchen und bekannte Lieder nach Gehör spielen. Auch die Klangwelt des Klaviers kann da schon entdeckt werden.
Daher ist ein Keyboard für den Beginn kein Ersatz für ein akustisches Klavier.
Im Gegensatz zu vielen anderen Instrumenten kann man auf dem Klavier vielstimmig spielen und bekommt ein gutes Verständnis für musikalische Zusammenhänge. Bereits nach ein bis zwei Jahren kann man mit anderen Kindern mehrhändig spielen. Es ist sogar möglich, mit bis zu acht Händen auf dem Klavier Musik zu machen. Häufig werden auch die Klavierspieler von anderen Instrumentalisten als Partner gebraucht, um gemeinsam „Kammermusik“ zu spielen.
Damit man sein Hobby aber gut beherrscht, muss es durch regelmäßiges und abwechslungsreiches Üben gepflegt werden. Dies wird in den Klavierstunden zusammen mit dem Lehrer/der Lehrerin besprochen und ausprobiert. Wichtig ist
- zu Hause jeden Tag zu üben (am Anfang etwa eine Viertelstunde, nach und nach wird es dann mehr)
- ungestört zu üben (Fernseher und Geschwister sollten nicht stören)
- Eltern können ein wenig erinnern und gegebenenfalls helfen
- in kleinen „Hauskonzerten“ das Geübte häufiger vorspielen
Für unser Instrument gibt es so viele Noten und Unterrichtsmaterial, dass jeder Lehrer/jede Lehrerin - nach und nach auch gemeinsam mit dem Schüler - von der ersten Klavierschule bis zur Klavierliteratur und den Fingerübungen die passenden Noten auswählen wird.
Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Klavierunterricht ist ein gutes Instrument zum Üben zu Hause. Ist noch keines in der Familie vorhanden, sollten die einmaligen Kosten beim Kauf eines Instruments nicht abschrecken. Ein Markenklavier ist relativ wertstabil und bei guter Pflege (regelmäßiges Stimmen etwa einmal im Jahr) und Behandlung (keine Zugluft oder extreme Temperaturschwankungen) ein lebenslanger Partner. In Fachgeschäften können auch Klaviere (ab ca. 30 Euro) gemietet und anschließend durch Mietkauf eventuell übernommen werden.
Die Suzuki-Methode
In der Suzuki-Methode erlernen die Kinder das Klavierspiel im Anfangsunterricht nach Gehör. Ein Elternteil erhält je nach Vorerfahrung etwa ein halbes Jahr lang vorweg Klavierunterricht. Danach steigt das Kind in den Klavierunterricht mit ein. So beginnt eine sehr frühe Talententfaltung durch die „Muttersprachen-Methode“ (das Erlernen eines Instrumentes nach Gehör, wie die eigene Sprache) im Einzelunterricht. Möglich ist dies etwa ab viereinhalb Jahren. Nach etwa einem Jahr Unterricht wird das Notenlesen-Lernen in den Unterricht integriert. Durch gemeinsame Gruppenstunden mit anderen Kindern erleben sie schon früh ein gemeinsames Musizieren. Der Einstieg in die Suzuki-Methode ist ab etwa viereinhalb bis sieben Jahren möglich. Meist ist es sinnvoll, dass Elternteil und Kind an verschiedenen Tagen Unterricht erhalten. Der geteilte Unterricht „30 Minuten Elternteil und 15 Minuten Kind“ entspricht dem Entgelt für 45 Minuten Einzelunterricht (99 Euro/Monat zuzüglich Klaviertaler).
Die Suzuki-Methode für Klavier
Das Keyboard
Auch das Keyboard kann ab einem Alter von fünf Jahren erlernt werden. Sie sind die modernen Nachfolger der E-Orgel, allerdings ohne Fuß-Basspedale. Die Tastatur ist leichter zu bedienen, was bei kleinen Händen ein Vorteil sein kann. Da die Keyboards keine gewichtete Tastatur haben, kann der erheblich geringere Kraftaufwand beim Wechsel vom oder zum Klavier etwas irritieren.
Allerdings besteht die Klangwelt des Keyboards aus anderen Schwerpunkten:
Auf einem Keyboard sieht man verschiedene Bedienelemente, z.B. Drehknöpfe und Schieberegler. Damit lassen sich die einzelnen Funktionen bedienen. Es werden, im Gegensatz zum Klavier, die realen Instrumentenklänge (z.B. Violinen) elektronisch erzeugt und die Klänge mehrerer, traditioneller Instrumente vereinigt. Man kann sich von Schlagzeug- und Instrumentenklängen begleiten lassen oder sich während des Spielens aufnehmen und dies dann auch anhören. Zudem können Dateien mit Songs im MIDI- Format abgespielt und weitergegeben werden. Einige Keyboards haben ein Disketten-, CD-, oder Speicherkartenlaufwerk. Damit lassen sich zusätzliche Töne, Stile für die Begleitautomatik oder Songs im MIDI- Format in den internen Speicher laden. Die teureren Keyboards bieten mit einer Musikdatenbank die Möglichkeit, über USB einen Computer und ein weiteres Speichermedium (z.B. USB-Stick) anzuschließen.
Viele Keyboards haben eingebaute Lautsprecher. Dadurch ist keine Verstärkung durch zusätzliche Systeme notwendig. Allerdings verbessert sich der Klang des Keyboards mit Hilfe von Aktivboxen erheblich. Auf der Rückseite des Keyboards sind Steckbuchsen für den Stromanschluss, einen oder mehrere Audioanschlüsse, MIDI- Anschlüsse und Anschlüsse für die Pedale (z.B. Sustain- oder Schweller-Pedal).
Die Übezeit am Instrument sollte am Anfang täglich 10 Minuten betragen. Die Zeit erhöht sich automatisch, wenn die Stücke länger werden (s. auch Übetipps zum „Klavier“) Mit dem Keyboard kann man auch schon bald mit anderen Kindern zusammen musizieren, sei es im Musikschulorchester oder in einer Band. Es bietet in vielen Stilen das harmonische Fundament eines Musikstückes.
Wiedereinstieg oder Neuanfang für Erwachsene
Natürlich gelten diese Informationen nicht nur für Kinder, sondern sind auch gedacht, Erwachsenen die Möglichkeit zu geben, sich über das Erlernen eines Tasteninstruments zu informieren.
Die Lehrkräfte des Fachs Tasteninstrumente beraten Sie gerne und freuen sich über einen lebendigen Kontakt mit den Schülern und den Eltern.