Kreisverkehr und Straßendurchstich

Pläne für weitere Anbindung des Oberen Steinbergs werden konkret

Mit einem Kreisverkehr will der Magistrat die Verkehrssicherheit am südlichen Stadteingang verbessern und nach dem Durchstich der Straße Am Bergfried eine Anbindung an die Darmstädter Straße schaffen. Foto: Schaible/Stadt Langen

Die Idee ist rund 25 Jahre alt, nach langer Zeit des Stillstands wird sie jetzt konkret: Der Magistrat legt eine Vorplanung zum Durchstich der Straße Am Bergfried bis zur Darmstädter Straße vor, wo ein Kreisverkehr entstehen soll. Damit erhält der Obere Steinberg, wenn die Stadtverordnetenversammlung zustimmt, eine weitere Anbindung. Dabei soll Durchgangsverkehr durch das Wohngebiet vermieden werden.

Bereits rund um die Jahrtausendwende hatte der Magistrat Pläne verfolgt, vom Oberen Steinberg aus eine Anbindung an die Darmstädter Straße umzusetzen. Die bestehenden Anbindungen führen alle zur Südlichen Ringstraße. Baurecht wurde 2000 durch den Bebauungsplan 4c „Friedhofserweiterung“ geschaffen. Unter anderem aufgrund schwieriger Grundstückskaufverhandlungen wurde der Straßendurchstich aber nicht realisiert.

Nach seinem Amtsantritt hat Bürgermeister Jan Werner das Vorhaben wieder auf die Agenda gebracht. Mit der Verlängerung der Straße Am Bergfried nach Westen sollen das Wohngebiet und der Friedhof insbesondere für Radfahrer und für Fußgänger besser an die Darmstädter Straße angebunden werden. Ferner soll der Ziel- und Quellverkehr des Wohngebietes Steinberg von bisher drei auf dann vier Straße fairer verteilt werden.

In der Darmstädter Straße soll in Höhe der einmündenden Seitenstraßen Egelsbacher Straße und Am Bergfried ein Kreisverkehr gebaut werden. Damit wird für den südlichen Stadteingang ein Umbau vorgesehen, der die Verkehrssicherheit nachhaltig verbessert, indem die Geschwindigkeit reduziert und ein klarer Übergang vom Außenbereich zur bebauten Stadtlage geschaffen wird.

Da ausreichend Platz vorhanden ist, kann ein Kreisverkehr mit einem Durchmesser von 32 Metern entstehen, der auch für größere Fahrzeuge eine gute Befahrbarkeit ermöglicht. Die vorhandene Fußgängerampel in der Darmstädter Straße wird 20 Meter vom Kreisel nach Süden gerückt und dauerhaft installiert. Sie soll wie bisher auf Anforderung geschaltet werden. Für die drei anderen Einmündungen in den Kreisverkehr sind Zebrastreifen vorgesehen. „Gerade der dauerhafte Erhalt der Ampel ist mir ein besonderes Anliegen. Sie bedeutet eine deutliche Erhöhung der Sicherheit an dieser gefährlichen Stelle, an der es bereits schwere Unfälle gegeben hat und die insbesondere von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zu Kita und Schulen zur Überquerung der Darmstädter Straße genutzt wird“, sagt Jan Werner.

Für den Bergfried-Durchstich wird eine ungewöhnlichen Straßenausbauvariante vorgeschlagen. Der mittlere Teilabschnitt der neuen Strecke soll auf 200 Metern zur Einbahnstraße im Richtungswechselbetrieb werden, um ungewollten Durchgangsverkehr zu verhindern und die Verkehrsbelastung insgesamt zu reduzieren. So soll der Straßenzug von 0 bis 12 Uhr in Richtung Kreisverkehr freigegeben werden und von 12 bis 24 Uhr in Richtung Wohngebiet „Am Steinberg“. Damit würde sich die Fahrtrichtung den zu erwartenden Verkehrsströmen (Berufsverkehr) der Steinberg-Bewohner anpassen.

Neben der Straße ist, baulich abgetrennt, ein durchgängiger Zweirichtungsradweg vorgesehen. Dieser soll für die Steinberg-Bewohner ein komfortables Radverkehrsangebot schaffen, das seine Weiterführung durch das Wohngebiet Belzborn und über die Regionalparkroute bis zur Radschnellverbindung Frankfurt – Darmstadt findet.

Nutzen möchte der Magistrat das Vorhaben auch, um auf der Südseite des Friedhofs einen Parkplatz mit 15 Kfz-Stellplätzen zu schaffen. Augenblicklich stellen dort viele Besucher ihre Autos auf einer unbefestigten Fläche ab. „Bedarf ist also vorhanden und wir können die Situation für Friedhofsbesucher im Zusammenhang mit dem Bergfried-Durchstich deutlich verbessern“, freut sich Erster Stadtrat Stefan Löbig.

„Ich bin sehr froh, dass der Bergfried-Durchstich nach so vielen Jahren jetzt endlich realisiert wird und wir mit diesem auch deutliche Verbesserungen im Umfeld erreichen können“, so Bürgermeister Jan Werner. „Profitieren werden davon alle Bewohner des Steinbergs, die nach Süden wollen oder von dort kommen. Für die Anwohner an den derzeitigen Anschlüssen Kurt-Schumacher-Straße, Konrad-Adenauer-Straße und Theodor-Heuss-Straße ist es eine deutliche Entlastung, ohne dass der Steinberg Durchgangsverkehr von Auswärtigen, die die Ampel an der Südlichen Ringstraße umfahren wollen, befürchten muss.“

Zum jetzigen Zeitpunkt ist nur eine grobe Kostenschätzung möglich. Demnach schlägt der Kreisverkehr mit gut 1,2 Millionen Euro netto zu Buche, die Verbindungsstraße mit 1,85 Millionen. Der Bau der Geh- und Radwege ist auf etwa 950.000 Euro taxiert, wobei dafür mit einer Landesförderung von 70 bis 80 Prozent gerechnet werden kann.

Mit der Vorplanung befasst sich der Ausschuss für Umwelt, Bau und Verkehr am Mittwoch, 24. April. Die Beschlussfassung in der Stadtverordnetenversammlung ist für Donnerstag, 16. Mai, vorgesehen. Bei zügigem Verlauf aller weiteren Arbeitsschritte – und wenn keine unvorhersehbaren Probleme auftreten – wäre ein Baubeginn vielleicht schon im Jahr 2025 möglich.

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